Viele Menschen leiden heutzutage unter Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Freudlosigkeit. Die Betroffenen erleben sich in ihrer Problematik alleingelassen, wie gelähmt, außerstande sich aus eigener Kraft zu helfen. Die Situation wird unhaltbar, wenn sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Alltagsroutine aufrechtzuerhalten. Dann erst werden sie in ihrer Hilflosigkeit als depressiv, traumatisiert, ängstlich von der Öffentlichkeit wahrgenommen und bekommen, wenn sie Glück haben, sogar eine Behandlung.

Jede Form von Unterstützung hilft insofern, dass die Symptome mithilfe von Medikamenten und Therapien gelindert werden können, die Ursache des Problems aber nicht angegangen wird. Die Symptome bekommen mit den Diagnosen Depression, PTBS und Angststörungen nicht nur einen Namen, sondern auch eine Bewertung und werden einen breiten Öffentlichkeit bewusst. Ohne eine entsprechende Diagnose aber leben viele Menschen mit ihren Antriebsstörungen, hoffnungslos und ohne Lebensfreude, ohne sich der Tatsache bewusst zu werden, dass sie erkrankt sind. Solange die Betroffenen ihren Alltag noch bewältigen können, fallen ihre Probleme nicht einmal ihnen selber auf. Ohne von dem begeistert zu sein, was sie zu tun haben, müssen sie viel Energie aufbrauchen, um allen Aufgaben gerecht zu werden.

Zusätzlich fehlt es ihnen an der Motivation, etwas zu verändern, weil sie nicht wissen wie und was sie tun könnten, so dass sie irgendwann resignieren und die Hoffnung auf ein besseres Leben verlieren.

Diese Art der Lebensführung kostet viel Kraft. Die betroffenen Menschen ,,kämpfen“ sich durch ihren Alltag, ohne Ziele, die die eigenen Bedürfnisse und Wünsche ausdrücken. Anstatt sich für die eigenen Ideale einzusetzen, geben wir uns damit zufrieden, unsere Routine aufrechtzuerhalten, weil unsere Energie für mehr nicht ausreicht.

Viele Menschen verzichten deshalb auf Aktivitäten zusätzlich zu den täglichen Anforderungen, einerseits weil ihre Energie nicht ausreicht, aber auch weil sie sich in einer Welt, in der jeder nur versucht, sich mit dem was von einem erwartet wird, zu behaupten, notfalls auch auf Kosten der Mitmenschen. Deshalb fällt es Menschen schwer, einander zu vertrauen und sich aufeinander zu verlassen, sodass wir Menschen uns unwillkürlich voneinander entfernen.

Als Folge davon, versucht ein Teil der Menschheit ein erfolgreiches Image aufrechtzuerhalten, das nicht dem wahren Wesen entspricht, während die Anderen sich aus der Gesellschaft oder sogar Beziehungen heraushalten.

An diesem Punkt der Geschichte kommen wir mit unserer Idee ins Spiel, Menschen, die entweder genug davon haben, immer ,,eine Rolle“ zu spielen oder die ,,beziehungsunfähig“ geworden sind, in diesem Forum miteinander zu vernetzen. Mithilfe von ,,Alto“ wollen wir einen sicheren Rahmen anbieten, in dem sich Menschen, offen und ehrlich zeigen können, unabhängig davon, ob sie einfach etwas mit anderen teilen, was sie bewegt, ob sie Hilfe anbieten oder um Hilfe fragen. Es ist alles erlaubt, was ehrlich ist und nicht auf Kosten anderer geht.

,,Alto“ ist ein Forum, in dem Menschen sich auf Augenhöhe begegnen können. Jeder Nutzer und jede Nutzerin kann über Intensität und Qualität der entstehenden Verbindungen selbstverantwortlich entscheiden.

Darüber hinaus wird ein Forum für professionelle und private Anbieter frei, sich mit eigenen Angeboten zum Thema Depression und Therapievorschlägen einzubringen, die den Nutzern von ,,Alto“ zur Verfügung stehen.

Die verschiedenen Foren laden ein, sich mitzuteilen, zu verbinden, sich zu informieren und zu interessieren. Jeder Mensch, unabhängig von Alter, Geschlecht, Konfession und Profession ist herzlich eingeladen, von Mensch zu Mensch da zu sein, mit der eigenen Geschichte und/oder mit dem Interesse für die Geschichte von anderen. Sie sind genauso willkommen, sich über verschiedene Ideen auszutauschen und diese gegebenenfalls auch zu hinterfragen.

Das Forum hat den Anspruch, frei zu sein von Manipulationen und Beeinflussungen, so wie es in den sozialen Medien häufig stattfindet. Hier geht es einerseits darum, dass Menschen sich ehrlich zeigen dürfen oder Hilfe und Unterstützung bekommen können, je nach Bedürfnis. Vielen reicht es, ihr Leben ein wenig mit anderen Menschen teilen zu können, um sich nicht mehr allein zu fühlen.